Assistententreffen in Hannover

© Norbert Meier, Ute Laager, Ingrid Giesenbauer, Margot Ulrich und Alessa Schönherr 2016

Alle zwei Jahre trifft sich eine Gruppe der ehemaligen Assistenten vom Schering-Institut für
Hochspannungstechnik in Hannover zu einem gemeinsamen Wochenende Ende August. In
diesem Jahr haben Ingrid und Margot das Assistententreffen in Hannover organisiert.
Treffpunkt ist am Freitag Nachmittag das Courtyard Marriott Hotel am Nordufer des Maschsees.

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Besuch im Schering-Institut für Hochspannungstechnik

Hier haben wir ehemaligen Assistenten in den 70ziger Jahren promoviert und besichtigen heute die
neu gestalteten Institutsräume und die Hochspannungshalle. Leiter des Instituts ist Prof. Dr.-Ing.
Peter Werle.

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Mit zwei Vorträgen werden uns die Forschungsvorhaben und die Lehrangebote erläutert. Die
Forschunsgebiete sind unter anderem:

   Flüssige Isolierstoffe
   Feste Isolierstoffe
   Teilentladungsmesstechnik
   Hochspannugsprüftechnik
   Elektromagnetische Verträglichkeit und Blitzschutz
   Asset Management

Aufgrund einer neuen Denomination des Instituts gibt es ein neues Logo für drei Fachgebiete:

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IfES umfasst die beiden traditionellen Fachgebiete für Elektrische Energieversorgung, das Fach-
gebiet Hochspannungstechnik und das Asset Management. Hinzugekommen ist das Fachgebiet für
Elektrische Energie-Speichersysteme, >welches von Prof. Dr.-Ing. Richard Hanke-Rauschenbach
geleitet wird. Sein Vortrag hat uns sehr beeindruckt. An dieser Stelle nochmals unseren herz-
lichen Dank.


Zu Fuß zum Abendessen

Vorbei am Rathaus geht es zu Fuß in Richtung Osterstraße.

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Nach wenigen hundert Metern sind wir im Lokal "Meyers Lebenslust" angekommen. Es werden deftige
Gerichte bestellt.
Zurück gehen wir wieder in Richtung Maschsee. Es wird dunkel. Eine lange Lichterkette weist uns den
Weg zum großen Biergarten unter Kastanienbäumen, direkt an der Mauer des Maschsees. Die Außen-
temperatur betrug immer noch etwa 29 Grad. Es wurde viel Bier getrunken. Daher ist es wohl nicht
verwunderlich, dass mein Kameraobjektiv nicht von allen mit ihren verschleierten Blicken fixiert
werden konnte.

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Das Sprengel Museum am Nordufer vom Maschsee

Am nächsten Morgen -Samstag, den 27. August- beginnt um 10 Uhr die Führung im Sprengel Museum ,
das drei Gehminuten von unserem Hotel entfernt liegt. Das Sprengel Museum für moderne Kunst ist
aus der Schenkung der privaten Sammlung der Stiftung der Industriellenfamilie Margrit und Dr. Berhard
Sprengel hervorgegangen.

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In diesem Bericht können wir nur eine kleine Auswahl von der sehr großen Gemälde>sammlung zeigen.
Die folgenden von mir fotografierten Bilder hatte uns der Museumsführer ausführlich erklärt.

"Blumen und Wolken" 1933 von Emil Nolde (1867-1956)

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Bei dem Gemälde (siehe rechte Seite) handelt es sich um die "Drei Frauen" von Picasso. Die Bronze-
skulptur "Dreiklang" von Rudolf Belling hat überraschende Ähnlichkeit mit dem Gemälde von Picasso.

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"Der Stall" 1917 von Marc Chagall (1887-1985)

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"Dorfplatz in Elgersberg, Thüringen" 1905/1906 von Edvard Munch (1863-1944)

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"Das Biest" Weiblicher Halbakt 1902 von Edvard Munch

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"Pferde und Adler" 1912 von Franz Marc (1880-1916)

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Collage "Merz" von Kurt Schwitters (1887-1948)

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"Großes helles Schaufenster" 1912 von August Macke (1887-1914)

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In der Schaufensterscheibe spiegelt sich das Gewirr der Straße, darunter ein nach links laufendes
Pferd und ein sich nach rechts bewegender Droschkenkutscher.


August Macke in Bonn

Meine Tochter Alessa aus Bonn gab mir den Hinweis, dass August Macke mit seiner Familie in Bonn
gelebt hat. Zusammen mit meiner Tochter haben wir den folgenden Kurzbericht verfasst:
Es gibt in Bonn das August Macke Haus, die August Macke Schule und das August Macke Museum.

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Während seiner Schulzeit in Bonn bewies August Macke Begabung im Zeichnen und Malen. Auf einer
Reise nach Paris lernte Macke Gemälde des Impressionismus kennen. Er heiratete im Oktober 1909
Elisabeth Gerhard. 1910 bzw. 1913 wurden die Söhne Walter und Wolfgang geboren. Anlässlich einer
Ausstellung lernte Macke Anfang 1910 Franz Marc kennen, bald wurden sie Freunde.
Als Offizierstellvertreter fiel August Macke im September 1914 im Alter von 27 Jahren.

Meine Tochter berichtete mir, dass die Familie ihrer Nachbarin mit Mackes befreundet war und heute
noch ein Originalbild von August Macke und seinem Cousin besitzen.


Die Marmorsäule am Nordufer

1937 stellte die Stadt Hannover die 4,5 m große Statue "Fackelträger" auf die bereits zur Einweihung
des Maschsees errichtete 18 m hohen Marmorsäule.

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Die Figur nimmt Bezug auf den Gruß in der NS-Zeit und das olympische Feuer.

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Zur Entspannung stiegen wir in das Maschseeboot "Deutschland" zu einer Rundfahrt. Lautlos gleitet
das Passagierschiff über das Wasser. Der Schiffsantrieb erfolgt mit einem Elektromotor.

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Das Gruppenbild am Nordufer. Von links: Margot, Rainer, Petra, Ingrid, Jochen, Achim, Ute, Christine,
Gerd, Rolf und Monika.

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Auf dem Eisengitter am Nordufer, das 200 m lang ist, haben Liebespaare ihre bunten Schlösser mit
eingravierten Namen und Datum angeschlossen. Die beiden Verliebten schwören sich ewige Liebe und
Verbundenheit. Nach der Befestigung des Schlosses wird der Schlüssel ins Wasser geworfen. Wenn Sie
als Leser wissen möchten, wieviele Schlösser z. Z. dort vorhanden sind, dann lautet die Anzahl: ca. 4000

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Rundgang durch Hannover-Linden

Mit einer Führung von "Stadttreisen Hannover" geht es dort um 17 Uhr zu Fuß auf eine Tour durch die
900-jährige Geschichte Lindens. Auf dem folgenden Satellitenbild erkennt man links vom Stadtteil
Linden-Süd ein riesiges Werksgelände von der früheren Firma Hanomag.

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Die Hannoversche Maschinenbau AG war ein 1871 gegründetes Unternehmen, das neben Nutzfahrzeugen
wie Baumaschinen, LKWs, Lokomotiven, Ackerschlepper und Zugmaschinen auch PKWs herstellte.
Aus der damaligen Zeit stehen heute nur noch wenige Gebäude auf dem früheren Werksgelände, wie z.B.
das Verwaltungsgebäude der HANOMAG. Diese Kurzbezeichnung wurde 1904 für die Telegrammadresse,
das Drahtwort, eingeführt. Einige Firmennamen sind aus ihrem Drahtwort hervorgegangen. So ist z.B.
auch der Name Degussa die Abkürzung von

Privat darf ich hier anmerken, dass die Firma meines Vaters in Hannover mit dem Firmennamen
"Deutsche Apparate Gesellschaft" beim Telegrammverkehr in den 30ziger Jahren das Drahtwort "Dappag"
gewählt hatte.

Die Nachfolger der Hanomag haben 1984 Konkurs angemeldet.

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In der heutigen Zeit ist aus dem Werksgelände ein großes Wohn- und Gewerbegebiet entstanden.

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Der Stadtführer berichtete uns zu unserem Erstaunen auch, dass die Hanomag jahrzehntelang zu den
bedeutendsten Lokomotivproduzenten in Deutschland gehörte. Bereits 1846 lieferte die Vorläufer-
maschinenfabrik Georg Egestorf Lokomotiven an das Königreich Hannover. Das Lindener Werk hatte
aber noch keinen Gleisanschluss. Die Lokomotiven mussten damals umständlich auf einem Wagen mit
24 Pferden zum Bahnhof Hannover gezogen werden.
Einen besonderen Werdegang erlebte die Lok Nr. 4981 der Baureihe G8. Sie wurde 1913 von der Hanomag
gebaut und gelangte im Ersten Weltkrieg zum Bau der Bagdadbahn in die Türkei. Meine Recherchen zu
dieser G8 im Internet führten zum Ergebnis, dass die Lok 4981 im Jahre 1987 auf eigenen Rädern
nach Deutschland geschleppt wurde. Im Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein wurde sie aufgearbeitet
und kann dort für Museumsfahrten eingesetzt werden.

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Als erster Vorsitzender im Modelleisenbahnclub Hemsbach reizt mich die Frage, was steht auf den
Schildern am Lokführerstand. Ute und ich waren am 18. September 2016 beim Dampflokfest in Kranich-
stein und konnten die Lok 4981 besichtigen. An der Außenseite vom Lokführerstand befinden sich
mehrere Schilder:

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Unten ist das Hanomag-Fabrikschild montiert. Die Fabriknummer ist 6721.

Am Ende seiner Führung gab uns der Stadtführer noch den Hinweis, dass ein kleines grünes Hanomag-Auto
im Historischen Museum Hannover ausgestellt ist.


Deftiges Abendessen am Küchengarten

Nach einer fast zweistündigen Führung durch Hannover-Linden überqueren wir den
Lindener Marktplatz und erreichen das Restaurant "11A- Küche mit Garten" am
Küchengarten.

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Um den großen Durst zu stillen, wurden gleich mal fünf Karaffen Wasser auf den
langen Tisch gestellt.

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Am Sonntag noch einmal ein gemeinsames Frühstück

Das jährliche Treffen der Schering Oldies klingt mit einem gemeinsamen
Frühstück auf der Sonnen-Terrasse des Courtyard-Hotels aus.


Die Nanas am Leine Ufer

Ute und ich bleiben am Sonntag Vormittag noch in Hannover, um durch die Altstadt bis ans Leine
Ufer zu gehen. Dort stehen die drei Nanas.

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Nanas sind Plastiken mit ausladenden Rundungen und leuchtenden Farben. Die drei Nanas Sophie,
Charlotte und Caroline sind Plastiken von der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle.
Die Aufstellung dieser drei "Damen" erfolgte mit großen Schwerlastkränen im Jahr 1974. Diese
drei Außenskulpturen waren die ersten in Deutschland für die Stadt Hannover.

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Auch im Sprengel Museum haben wir Plastiken von Niki de Saint Phalle besichtigt.

Schädel 1990

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Gwendolyn 1990

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Gegenüber auf dem anderen Ufer der Leine befindet sich das Historische Museum.


Ein gezielter Rundgang im Historischen Museum

Gleich an der Kasse fragte ich, wo das grüne kleine Auto von der Hanomag steht. In der ersten
Etage auf der rechten Seite war die Antwort.

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Wegen seiner Form wurde dieser Kleinwagen "Kommissbrot" genannt. Es gab noch andere scherzhafte
Bemerkungen über dieses Mini-Auto: "Zwei Kilo Blech, eine Dose Lack - fertig ist der Hanomag".
Er war in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts der erste wahre Volkswagen.

Technische Daten:

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Historische Automobile auf Briefmarken

Auch in meinem Briefmarken-Katalog finde ich das Hanomag-Kommissbrot. Die Deutsche Bundespost hat
1982 die Jugendbriefmarken-Serie "Historische Kraftfahrzeuge" mit vier Sondermarken herausgegeben.

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Rückblick und Ausblick

Eine chronologische Auflistung unserer Assistententreffen zeigt von 2003 an
die unterschiedlichen Treffen im Zweijahresabstand:

   2003 Quedlinburg
   2005 Salzburg
   2007 Heidelberg
   2009 Bremerhaven
   2011 Rheinfelden
   2013 Miltenberg
   2015 Bamberg
   2016 Hannover

Altersbedingt wollen wir uns in Zukunft jährlich treffen. Aber der hohe Organisationsaufwand pro
Ehepaar soll vermieden werden. Es wird vorgeschlagen, vom jeweils zentral gelegenen Hotel das
angebotene Besichtigungpaket zu ordern.
Erste Vorschläge wurden schon genannt: Hamburg, Berlin, Dresden oder Ludwigsburg.


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