Gerade komme ich aus der Dusche und sehe, wie Wasser unter dem Waschtisch hervorquillt.
Wenige Sekunden später laufe ich in unser Gästezimmer und drehe hinter der Schrankwand
den Haupthahn an der Hauptwasserleitung zu. Dann haben Ute und ich so schnell wir konnten
mit mehreren Hand- und Scheuertüchern das 1/2 cm hoch stehenden Wasser im Bad aufgewischt.
Woher kommt denn das Wasser aus der Wand hinter dem Waschtisch ???
Der Hauptwasserhahn wird noch einmal kurz aufgedreht und siehe da, das Wasser quillt aus
der Manschette vom Wasserzulauf für den Waschtisch mit großem Druck heraus.
Der Unterbau vom Waschtisch im Bad mußte abgenommen werden. Im Gästezimmer habe ich die
gesamte Schrankwand, bestehend aus zwei Klapp-Wandbetten und zwei Schränken abbauen müssen.
Mit einem Bohrhammer wurde zuerst die Umgebung des Wasserzulaufs (Kalt- und Warmwasser-
hähne) im Bad aufgestemmt. Fliesen und Mauerwerk wurden zerstört.
Kurzes Öffnen des Haupthahns: Oh Schreck, das Wasser quillt an dem rechts im Bild sichtbaren
Kupferrohr aus dem Spalt zwischen gelber Ummantelung und dem Kupferrohr hervor.
Der Installateur macht eine sehr besorgte Miene und vermutet, dass die eigentliche Fehler-
quelle hinter den heilen Fliesen oder sogar irgendwo unter den Fußbodenfliesen liegen könnte.
Meinem Vorschlag folgend wird mit dem Bohrhammer weiter nach unten, in Richtung Fußboden,
vorsichtig aufgestemmt. Etwa 5 cm oberhalb vom Fußboden finden wir die Fehlerquelle:
Ein vorher unsichtbarer Endstopfen ist völlig korrodiert, das Wasser wurde beim Test entlang
des Kupferrohres nach oben zurückgedrückt. Die Verschlußkappe fällt herunter. Das folgende
Bild zeigt die Fehlerstelle:
Einen Teil der Warmwasserleitung vom Boiler verläuft im Werkraum und Gästezimmer in sichtbarer
Wandmontage, da zwischen der Schrankwand mit den Doppelklappbetten ein Abstand von ca. 5 cm
besteht.
Neu eingebaut werden ein T-Stück, ein Abstellhahn und der Anschluß durch die Wand zum Wasch-
becken, wie im folgenden Bild rechts zu sehen ist.
Mit einem weiteren T-Stück wird die Warmwasserleitung nach links geführt, um den Anschluß zur
Dusche im Bad durchführen zu können.
Die alte unter Putz liegende Warmwasserleitung wird nicht mehr benötigt.
Da ich sehr gern mit dem Grafikprogramm Powerpoint von Microsoft meistens elektrotechnische Zeich-
nungen erstelle, möchte ich es auch mal versuchen, einen Installationsplan von den Wasserleitungen
(im Bild Warmwasser rot, Kaltwasser blau) und Abstellhähnen von unsere Terrassenwohnung zu zeichnen:
Für die Sanitärinstallationen hat uns die Firma Hermann Franzmann GmbH in Weinheim spontan
geholfen. Wir bedanken uns bei den Mitarbeitern ganz herzlich für die umfangreichen Arbeiten.
Mit speziellen Feuchte-Messgeräten hat ein Trocknungstechniker von der Firma Sprint Sanierung GmbH
den Bereich mit Feuchtigkeit in der Wand unter den Waschbecken und im Fußboden festgestellt.
Im Umkreis von ca. 3 m von der Schadensstelle ist der Boden durchfeuchtet. Bodenfliesen müssen nun
vorsichtig herausgestemmt werden.
Insgesamt wurde drei Bodenfliesen ohne Beschädigung herausgearbeitet. In diese Freiflächen wurde
je eine Kernbohrung bis zur Betondecke durchgeführt, wie das folgende Bild zeigt:
In die drei Löcher im Boden werden nun Saugschläuche eingesteckt und das Sauggebläse eingeschaltet.
Außerdem ist das Entfeuchtungsgerät in Betrieb. Die Bodentrocknung bleibt ca. 10 Tage eingeschaltet.
Im Badezimmer wurde ein Warmluftgebläse vor die feuchte Wandöffnung positioniert und ein Entfeuchtungs-
gerät aufgestellt.
Im Gästezimmer wurde um das Mauerloch herum die Dammplatte entfernt. Vor die nun ca. 1 qm große Wand-
fläche wurde ein Warmluftgebläse und eine Entfeuchtungsanlage aufgestellt. Wie man im folgenden Bild
sieht, ist die untere Steinreihe noch feucht.
Nach der 10-tägigen Trocknung haben die Feuchtemessungen bestätigt, dass keine Feuchtigkeit mehr vor-
handen ist. Der Stromverbrauch für die Trocknung konnte an den eingesetzten Geräte abgelesen werden.
Der Sonderverbrauch liegt bei 500 kWh. Die Stromkosten werden von der Versicherung erstattet.
Die Anbringung der Wandfliesen und das Einsetzen der Bodenfliesen hat die Firma Sprint durchgeführt.
Auch die Montage des Unterbauschrankes im Bad war problemlos.
Im Gästezimmer haben Ute und ich die Wandschränke und die beiden Wand-Klappbetten wieder aufgebaut.
Der Einbau der Wandbetten war schwierig, weil die seitlich liegenden 4-fach-Spannfedern nur über einen
speziellen Hebelarm gespannt und am Bettrahmen angeschraubt werden konnten. Unsere Mühe und Kraftan-
strengungen haben sich gelohnt, das Gästezimmer mit den Klappbetten sieht nun so aus:
Die Wasserschadenbehebung und der Aufbau der Möbelteile hat insgesamt zwei Monate gedauert. Wir waren
froh, dass nun endlich alles wieder in Ordnung ist. Wenige Tage später bekamen wir für vier Tage Über-
nachtungsgäste aus Singen in der Nähe vom Bodensee.
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